Commedia musicale

 

Was die Commedianten - auch ungefragt - über sich und die anderen zu sagen haben . . .

Frage: 
Was ist eigentlich das Besondere an Commedia musicale?
Columbina (die Dienerin): 
Die Männer!
Pantalone (der alte Geizhals): 
Ruhe! Ich sage: Die Frauen, besonders die jungen . . .!
Leandro (der junge Liebhaber): 
(verzweifelt) Mein Degen klemmt!
Dottore: 
(holt Luft, hebt den rechten Zeigefinger) 
Brighella (der tolpatschige Wirt): 
Dulcian, Laute, Trommel, Flöte - Ich spiel lieber meine Tröte! (hält eine Posaune hoch) 
Dottore: 
Pffffffffff . . . (Holt erneut Luft, hebt an . . ., Arlecchino schlägt einen Purzelbaum rückwärts) 
Frage: 
Ist es wahr, daß alle Gaukler lustige Gesellen sind?
Arlecchino (der Spaßmacher): 
Oh, ja! Wir schlafen alle in einem großen Bett, fallen uns morgens singend in die Arme und freuen uns, daß wir uns noch mögen.
Frage: 
Wie entsteht eigentlich Ihr Programm?
Arlecchino: 
Am Tag vor der Aufführung wird kurz die Bühne vor dem Schloß aufgebaut, eine Nacht darüber geschlafen, dann setzen wir uns eine halbe Stunde vor Beginn der Vorstellung zusammen, diskutieren ein wenig, stecken den Rahmen ab und fangen an zu spielen.
Frage: 
Gibt es da Prioritäten?
Pedrolino (armer Diener des Pantalone): 
Aber natürlich! In diesem Jahr haben wir unseren roten Vorhang zur Priorität erklärt. Wir wollten dem Zuschauer zeigen, wie schön so ein Vorhang sein kann und haben ein Stück ausgesucht, bei dem öfter mal der Vorhang auf und zu geht.
Frage: 
Aber stört das auf die Dauer nicht?
Pedrolino: 
Überhaupt nicht! Im Gegenteil, denken Sie nur an letztes Jahr, da haben wir nur hinter dem Vorhang gespielt.
Dottore: 
Pffffffffff . . .
Capitano (der stolze Held und Liebhaber): 
(singt) Komm zurück, Herzallerliebste mein!
Alle: 
(singen) Wir lieben sehr im Herzen, drei schöne Dinge fein: . . .
Beatrice (die schöne Geliebte): 
Oh mein Geliebter!
Alle: 
(singen) . . . die liebliche Musik, ein freundlicher Anblick, ein guter frischer kühler Wein, das sind drei schöne Dinge fein, damit ich mich erquick!
Fantesca: 
(kreischend) Kauft Hexenelixier!
Frage: 
Und was bedeutet "Commedia dell'arte"?
Dottore: 
(holt Luft, hebt an, wartet, blickt sich erstaunt um) Der Sinn des Theaters im allgemeinen, also in sensu lato, äh, öh, ja also der Commedia dell'arte und der Commedia in sensu stricto, also im engeren Sinne, äh, ehem, öh, also der Commedia musicale, ist es, die hehre Kunst althergebrachter italienischer Theatertradition dem Publikum der Welt nahe zu bringen. Dieses wird durch Masken und skurrile Theaterideen . . .
Carlo Goldoni (als besonderer Gast): 
Nobile spettatori!
Giovanni (sein Diener): 
Mein verehrtes Publikum!
Flaminia (eine weitere Geliebte): 
(heulend) Buäh!
Frage: 
Wieso ist eigentlich ein Mönch dabei?
Aegidius von Lanze (Mönch): 
(psalmodierend) Damit Sitte und Anstand gewahret bleiben!
Alle: 
(ebenfalls psalmodierend) Amen!
Tartaglia (der spießige Beamte): 
Das ist ja unerhört! Wo bleibt da der Ernst? Wer hat das alles eigentlich erlaubt? Ich verbiete alles!
Arlecchino: 
Ach was! Tritt ein und zahle! Es freuet sich

Commedia musicale

Unsere Adresse: Commedia musicale Lauenburg e. V. 
c/o Ulrich Meyer (Aegidius von Lanze) 
Finkenweg 52, 
21481 Lauenburg/Elbe 
Tel.: 04153-3125 (Ulrich Meyer) 
048847 - 33849 (Manfred Schulz) 
email: Manfred Schulz
Ulrich Meyer
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